Polizeirevier Kehl soll personell aufgestockt werden

Innenminister Thomas Strobl geht auf Forderung des CDU-Landtagsabgeordneten Willi Stächele ein

24.08.2020, 16:43 Uhr
Polizeirevier Kehl (Foto: Hans-Jürgen Walter)
Polizeirevier Kehl (Foto: Hans-Jürgen Walter)

Das zähe Ringen um mehr Polizeipräsenz in Kehl scheint bald ein Ende zu haben. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl kündigte in einem Schreiben an den Landtagsabgeordneten Willi Stächele an, dass das Offenburger Polizeipräsidium noch in diesem Jahr personell verstärkt werden soll.

Das 1500-Stellen-Programm, das die Landesregierung aufgelegt habe, werde in Offenburg „eine spürbare Wirkung zeigen“, so Strobl an den CDU-Direktkandidaten des Wahlkreises Kehl bei den kommenden Landtagswahlen. Wie viele dieser Beamten im Kehler Revier zum Einsatz kommen, werde derzeit aber noch evaluiert.
 
Stächele setzt sich seit Jahren dafür ein, dass die Kehler Polizei Zuwachs erhält. Erst Anfang des Jahres hatte er dem Innenministerium wieder Druck gemacht, das Personal beim Polizeirevier Kehl aufzustocken. Hintergrund waren die Eskalationen in den städtischen Freibädern vergangenes Jahr sowie die Straßburger Unruhen am Silvesterabend. Die Stadt Kehl zählt innerhalb Baden-Württembergs zu den Regionen mit vergleichsweise hoher Belastung der Polizei.
 
„Kehl ist zwar eine Kleinstadt. Was die Kriminalitätsstatistik betrifft, kann sie sich aber mit Städten wie Freiburg oder Mannheim durchaus messen“, sagt Stächele. „Unsere Polizistinnen und Polizisten sehen sich einem stetig wachsenden Arbeitspensum gegenüber, aber die Personalausstattung ist in den vergangenen zwölf Jahren gleichgeblieben“, prangert er an. Da die Personaldecke vom baden-württembergischen Innenministerium festgelegt wird und sich nach der Einwohnerzahl richtet, bekomme Kehl genauso viele Polizeibeamte wie ein ähnlich großes, verschlafenes Städtchen am Rande des Schwarzwalds.
 
„Das kann so nicht weitergehen“, sagt Stächele. „Wir sind in Baden-Württemberg – was die Polizistenanzahl pro Kopf angeht – sowieso schon das Schlusslicht im Ländervergleich. Da sind auch die Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes, die die Kehler Polizisten unterstützen, nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Zumal diese auch nicht die gleichen Kompetenzen hätten wie die Landespolizei. „Jetzt ist es wirklich an der Zeit, dass der Personalschlüssel geändert wird“, fordert Stächele. Man solle nicht warten, bis das Kind erst in den Brunnen gefallen sei. „Die Sicherheit der Bürger muss uns das wert sein“, so der Abgeordnete.