Wirtschaftsministerin besucht die Firma Weber-Haus in Linx

Fachkräftemangel ist Thema

25.06.2018, 12:04 Uhr | Mittelbadische Presse/Dieter Heidt
WeberHaus-Chef Hans Weber, Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Willi Stächele
WeberHaus-Chef Hans Weber, Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Willi Stächele

Bei ihrer Kreisbereisung war Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, am Montag in der Ortenau zu Gast. Nach Terminen in Hornberg, Gutach und Offenburg bildete Weber-Haus in Linx die letzte Station des Tages.

Mittelständige Familienunternehmen standen am Montag bei der Kreisbereisung von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) im Fokus.  Bis zu ihrem Einstieg als Ministerin war die gebürtige Balingerin Aufsichtsratsmitglied der an ihrem Heimatort ansässigen Firma für Wiegetechnik.  »Ich stamme selbst aus einem familiengeführten Unternehmen, ich kenne mich aus«, verriet sie Weber-Haus-Seniorchef Hans Weber. 

Im Schlepptau hatte die Ministerin Landrat Frank Scherer, Rheinaus Bürgermeister Michael Welsche, Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Industrieller Unternehmen Baden (WVIB), und Willi Stächele. Der Landtagsabgeordnete des Wahlkreises 52 (Kehl) hatte den Besuch in Linx eingefädelt. »Wir wollten innovative mittelständische Familienunternehmen besuchen, da war Weber-Haus eine gute Adresse«, erklärte Stächele. 

Bislang 36 000 Häuser

Ein weiterer Grund war die von Hans Weber vorgetragene Firmengeschichte die, von der Gründung mit dem ersten Fertighaus weit und breit bis heute, da man, Stand April, 36 000 Häuser gebaut hat, außergewöhnlich ist. »Das ist eine beeindruckende Lebensleistung, es ist mir eine große Ehre, Sie kennenzulernen«, meinte die Ministerin zum Gastgeber. Thema der Gesprächsrunde, bei der die Geschäftsleitung von Weber-Haus komplett vertreten war, war auch der Fachkräftemangel. Weber-Haus habe derzeit 70 Lehrlinge in verschiedenen Berufen in Ausbildung, hieß es. Der guten Auftragslage stehe ein Fachkräftemangel gegenüber. 

Bürgermeister Michael Welsche wies auf die Grenzlage und die damit verbundenen Probleme grenzüberschreitender Standards bei der Berufsausbildung hin. Er wünscht sich eine länderübergreifende Berufsfachschule. Das Duale Ausbildungssystem gibt es in Frankreich nicht. 

Nur bedingt nutzbar

Stephan Jager und Gerd Manßhardt, junge Geschäftsführer bei Weber-Haus, bemängelten, dass man das Potential an Arbeitskräften aus dem Elsass aufgrund unterschiedlicher Systeme nur bedingt nutzen könne. Auch in Frankreich tätig zu sein, sei aufgrund der zentralistischen Gesetzeslage nicht einfach. »Immerhin, haben wir erreicht, dass die Entsendegebühr, die vorgesehen war, wenn deutsche Firmen im Elsass tätig sind, gestrichen wurde«, so die Ministerin. 

Bezahlbaren Wohnraum schaffen, umweltschonender Flächenverbrauch und Ausbildung von Migranten waren weitere Themen. Mit der Malerausbildung eines aus Afrika stammenden Zuwanderers sowie eines Zimmermanns aus Peru sei man sehr zufrieden. 

Beeindruckt war die Ministerin von der Wirtschaftskraft Rheinaus das bei 11400 Einwohnern immerhin rund 4000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze bietet. Von der Innovationskraft bei Weber-Haus überzeugte sich Nicole Hoffmeister-Kraut bei der Besichtigung zweier Ausstellungshäuser im Erlenpark.  »Es kann nie schaden, wenn hochrangige Politiker sich ein Bild über die Wirtschaftskraft vor Ort machen«, meinte Firmenchef Hans Weber.

Mittelbadische Presse/Dieter Heidt